Wichtige Infos vor der Adoption

Um das Thema Mittelmeer-Krankheiten ranken sich zahlreiche Geschichten und noch mehr Informationen. Da es sich hier um ein durchaus ernstzunehmendes Thema handelt und wir an dieser Stelle nicht alles beleuchten können, haben wir die Broschüre ‚Traumhund aus dem Süden‘ von Parasitus ex e.V. zum Download eingestellt. Wir sind als Verein Mitglied bei Parasitus ex e.V. und können im Falle eines Falles Hilfestellung und Beratung einholen bzw. von unserer Seite aktiv werden.

Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass dieses Thema nicht nur auf der Hundewiese, sondern auch (noch) in zahlreichen Tierarztpraxen nicht immer sachlich diskutiert und Vieles dramatisiert wird. So stellt sich im Nachhinein in den überwiegenden Fällen heraus, dass die anhand von Fell-/Hautbeschaffenheit unmittelbar vermutete ‚Leishmaniose‘ nach dem relativ teuren Blutest eine Hautirritation und/oder die Nachwirkung von Milbenbefall ist.

Das resultiert u. a. daraus, dass viele Tierärzte auch in dieser Angelegenheit wenig bis keine tatsächlichen praktischen Erfahrungen haben und es so viele Fälle an Ehrlichiose, Babesiose und Leishmaniose nicht gibt, wie man aufgrund der – gerade im Internet – kursierenden Berichte erwarten würde.

Viel Angst um nichts….und bevor diese verbreitet wird, erst einmal eine fundierte Diagnose anhand eines Bluttests (und bitte nicht durch Ausschlussverfahren durch prophylaktische Antibiotikagabe!) stellen lassen und dann, erst wenn diese Diagnose wirklich eine der MM-Krankheiten aufzeigt, weiterführenden Rat suchen, wobei wir gern behilflich sind und Kontakte zu Spezialisten vermitteln.

Was die Hunde von der Insel Lesbos betrifft, so sind in ‚unserer‘ Region um Petra/Molivos wenig bis gar keine Sandmücken angesiedelt, die die Leishmaniose übertragen. Wir hatten in mittlerweile 6 Jahren unserer Tätigkeit bisher 2 Leishmaniosefälle bei ‚unseren‘ Hunden und 3 Fälle bei Hunden, die uns aus der Inselhauptstadt Mytilini gebracht wurden, wobei sich eine Diagnose bei einem Wiederholungstest als falsch rausstellte und der Hund tatsächlich frei war von dieser Krankheit.

Gelegentlich, aber sehr selten, kommen Babesiose oder Ehrlichiose vor, die über Zecken übertragen werden. Diese Krankheiten fallen dem Halter bei guter Beobachtung des Hundes bzw. der Katze schnell auf und sind gut behandel- und heilbar. Herzwürmer (Filarien) wurden noch bei keinem der von uns betreuten Hunde festgestellt.

Einen Mittelmeertest empfehlen wir – wie auch die Fachleute auf diesem Gebiet – erst ab einem Alter von 12 Monaten, da vorher noch Belastungen vom Muttertier das Blutergebnis verfälschen und unnötigen Aktionismus (plus Kosten) auslösen könnten.

Auf Anfrage lassen wir vor der Ausreise auch bei jüngeren Tieren diesen Test gern durchführen, müssen aber die Kosten in Höhe von 40 € in Rechnung stellen. Der Test wird in einem Labor auf Lesbos durchgeführt.

Einen sehr empfehlenswerten Download finden Sie hier:

Download kommt bald.

Alle Hunde, die bei uns ausgesetzt oder uns als Fundhunde gebracht werden, kommen erst einmal in eine Quarantäne-Abteilung, da man ja nie weiß, was sie eventuell an Krankheiten und/oder tierischen Bewohnern wie Flöhen/Zecken mitbringen. Nach dem „Einchecken“ bei uns werden sie von unserer Tierärztin medizinisch durchgecheckt und bei dieser Gelegenheit schätzt die Tierärztin dann auch gleich das Alter. Da im EU-Tierpass ein Geburtsdatum stehen muss, legt die Tierärztin entsprechend ihrer Untersuchung dann ein Datum fest, an welchem die jeweiligen Hunde künftig ihren Geburtstag feiern dürfen ;-))

Dazu siehe unter den Angaben zur Rasse… Eine Aussage dazu kann man frühestens im Alter von einigen Monaten machen und auch dann gibt es noch Überraschungen. 😉
Wenn Sie unbedingt einen Hund in einer bestimmten Endgröße möchten, empfehlen wir, einen unserer schon ausgewachsenen Hunde zu adoptieren. Ab etwa einem Alter von 1 Jahr kann man davon ausgehen, dass der Hund ausgewachsen ist. Da die Hunde beim Messen und Wiegen natürlich nicht still halten, kann es immer auch mal sein, dass die angegebenen Maße und Gewichte leicht differieren. Welpen verändern sich ohnehin permanent und wir haben nicht die Kapazitäten, die Tiere am laufenden Band zu wiegen und zu messen. Bei spezieller Anfrage zu einem Tier bemühen wir uns, die aktuelle Größe und auch das Gewicht schnellstens zu übermitteln.

Unsere Hunde leben in Gruppen im Gehege bzw. bei Wanda in Haus und Garten. Bei zeitweise 80-100 Hunden hat unser kleines Team leider nicht die Möglichkeit, mit jedem Hund eine Hunde-Grundschule zu absolvieren.

Autofahren kennen sie in der Regel nicht. Die Fahrten zum Tierarzt sind meistens die Ersterfahrung. Das Team hat leider keine Möglichkeit, jeden Hund auf Fahrverträglichkeit zu testen.

Sitz-Platz-Fuß ist im Gehege nicht relevant für sie, an der Leine gehen übt unser Team mit den größeren Hunden, sofern es je nach Zahl der Hunde zeitlich möglich ist. In den letzten Jahren hatten wir das Glück, öfter Unterstützung durch Hospitanten zu bekommen. Diese gehen dann auch sehr gerne mit den Hunden spazieren.

An Katzen gewöhnt sind die Hunde, die als Welpen bei Wanda in der Welpenkinderstube waren sowie unsere Welpen, denn Wanda hat eigene Katzen. Auch die Gehegehunde kennen Katzen, denn unser Team hat auch Katzenfutterplätze auf der Freilaufwiese eingerichtet, wo sich die Katzen regelmäßig einfinden. Und es gibt sogar mutige Samtpfoten, die gerne durch unsere Gehege laufen und von den Hunden zwar beobachtet, aber nicht behelligt werden.

Kinder kennen die Hunde nicht, außer gelegentlichen Besuchen von Touristen mit Kindern, die sich die Hunde anschauen möchten. Wir haben schon sehr viele Hunde an Familien mit Kindern vermittelt, in den meisten Fällen gab es keine Probleme. Wir haben allerdings auch Hunde, bei denen wir einschätzen, dass sie nicht für Familien mit kleinen Kindern geeignet sind. Dieses wird auch klar kommuniziert. Es liegt nicht daran, dass die Hunde gefährlich wären, sondern eher daran, dass die Tiere stressanfällig sind und man gewisse Reaktionen nicht einschätzen kann.

Wir können die Hunde nur anhand unserer Erfahrungen auf Lesbos einschätzen, in den meisten Fällen gelingt uns das ganz gut. Wir haben aber auch Einzelfälle, wo der Hund ganz anders als erwartet reagiert, sehr ängstlich ist und sich zurückzieht und es sehr lange dauern kann, bis er bereit ist, am Leben aktiv teilzunehmen. Wir versuchen in solchen Fällen mit Rat und Tat zu helfen.

In ihren Familien lernen unsere sehr freundlichen Lesbos-Hunde meistens recht schnell das kleine und große Hunde-1×1 und alles, was sie für ihr Leben wissen müssen. Wir empfehlen daher gerne nach der ersten Eingewöhnung den Besuch einer Hundeschule.

Ein gutes Sozialverhalten durch das Zusammenleben in Gruppen von 4-6 Hunden in großen Gehegen und tägliches gemeinsames Spielen der verschiedenen Gruppen auf unserer großen Freilaufwiese.
Alle kennen ihren Namen und hören darauf, wenn unser Team sie zu sich ruft.
Was schon die Welpen lernen, ist das Medical-Training. Auch mit schon älteren Neuzugängen wird es sofort geübt, denn wir erachten das als sehr wichtig für alle Hunde. Medical-Training umfasst, dass unser Team mit jedem Hund übt, dass er sich anfassen lässt. Es wird in die Ohren geschaut, ins Maul, der Hund muss sich abtasten lassen, auf den Tisch heben, Pfoten werden untersucht, „Medikamente“ (zum Üben in Leckerli-Form…) eingegeben usw. 
Da die Hunde das von klein auf kennen, gibt es keine Probleme bei Untersuchungen beim Tierarzt oder wenn in Notfällen schnell gehandelt werden muss.

Leider kommt es, wenn auch in ganz wenigen Fällen, zu einer Rückgabe des Hundes, wegen veränderter Lebensumstände. Laut Schutzvertrag sind wir zwingend zu informieren wenn es dazu kommen sollte. Der Hund wird dann von uns wieder zurückgenommen, um so das Tierwohl zu garantieren bzw. Zwischenverkäufe zu unterbinden.
Hierbei müssen Sie beachten, dass wir natürlich für das Tier dann erst eine Pflegestelle finden müssen, da die Tiere keinesfalls wieder nach Griechenland gebracht werden. Die Suche gestaltet sich meistens sehr schwierig, dadurch ist zu beachten: WIR BENÖTIGEN TEILWEISE ZWISCHEN 3 UND 6 MONATEN, BIS WIR DAS JEWEILIGE TIER ZURÜCKNEHMEN KÖNNEN.